Besuch des Eigentümers des bemalten Steinsarkophages (links in der Grabstätte), beim Ort Simbolon auf Samosir im Toba-See.

 Simbolon Tugu Samosir

 

 

 Nach der Einschätzung des "Inhabers" dieser Grabanlage ist der große Sarkophag auf dem historischen Bild (unten in der Mitte) derjenige mit dem rot gestrichenen Gesicht der Anlage vor seinem Haus oben..

Hier ist eine historische Aufnahme von Tassilo Adam um 1914 aus dem Niederländisches Archiv des KITLV. Da die alten Sarkophage nebst der Urne später versetzt wurden, ist ihre Zuordnung heute sehr schwierig.

Tassilo Adam Sarkophag Batu Parmasan Tugu

Achtung: Die Urnen im Glasdia links folgen nochmals weiter unten.

 

Wir, Herr Simbolon und ich, vergleichen die Sarkophage der Marga Simbolon mit den alten Archivaufnahmen, die ich mitbrachte.

 Ramses-Simbolon mit Christine Schreiber

 

Betongrab (Tugu) mit versetztem Steinsarkophag Batu Paromasan bzw. Batu Parmasan rechts neben der Säule.

Raja-Simbolon Tugu und Batu Omasan

 

Hier folgt der gleiche Sarkophag vor seiner Versetzung in einer Aufnahme (Glasdia) zwischen 1912-1916, fotografiert von Tassilo Adam, KIT-Archiv NL. Das Archiv bezeichnet solch einen Steinsarg als Steinkiste.

Bisher haben die Eigentümr der Sarkophage noch nie diese Archivaufnahmen erhalten.

 Steinsarkophag historisch Tassilo Adam Raja Simbolon

 

Wir fahren von Simbolon zurück nach Pintu Batu bei Rianiate, wo wir mit der kleinen Fähre den Tobasee überqueren, um in das Tal von Sihotang zu gelangen.

Schiff bei Pintu Batu im Tobasee

 

Dort treffen wir zufällig mit der Nonne Sr. Felicitas Simbolon am Quai auf dem Weg in ihr Heimatdorf. Sie lebt in der Hauptstadt im gleichen Kloster mit meiner Schwester Sr. Dominika aus Sidihoni zusammen.

Felicitas Simbolon Batak-Nonne

 

Der Fußweg durch das allezeit fruchtbare Tal von Sihotang zieht sich mehrere Kilometer entlang

Sawah Reisterrassen in Sihotang

 

Wir steuern immer geadeaus auf die von der Erosion zerfurchten Steilhänge des Toba-Kraters zu. Junge Reispflanzen der Naßreisfelder in traditioneller Bewässerung, Sawah, erfreuen unser Herz.

Sihotang Reisterrassen

 

Same, wie die Batak die Bündel mit kleinen Setzlingen nenne, warten auf das Versetzen in den Schlamm-Terrassen.

Junge Reissetzlinge genannt Same

 

Die hohen, mit Bambus bewehrten Dorfmauern von Hariarapohan werden sichtbar

 Hariarapohan Sihotang Steinmauern Megalith

 

Vor dem Dorfeingang steht ein Mörser, Losung Batu.
Früher hatte hier wahrscheinlich direkt dahinter ein Gründerhaus, Rumah Adat Batak, gestanden.

 Losung Mörser Megalith

 

Ich bringe frühere Fotos der alten Frau in diesem Dorf für ihre Familie mit. Seit über 20 Jahren komme ich immer wieder mal vorbei und dachte mir, vielleicht freuen sie sich.

Sihotang Besuch

 

 Welch Überraschung: die inzwischen über Hundertjährige sitzt wohlauf am Ende des steineren Sarkophages. Über ihr auf dem Sargdeckel thront die Skulptur der Schamanin, auf bataksch Sibaso, Hasandaran bzw. Paniaran.

 Sibaso Paniaran Schamanin Batak

  

Der unter Ethnologen berühmte Sarkophag wurde auf einen modernem Betonuntergrund gesetzt. Hinter ihm ist eine umgebauter Reisscheune Sopo Batak zu sehen. Die Betonkufen erinnern an einen Schlitten. Bei der Erstellung des Megalithen-Sarges wurden früher meterlange Schlittenkonstruktionen mit Seilen zum Transport verwendet.

Tugu Marga Simarmata Steinsarg

 

Tugu Batu Samosir Sopo Reisspeicher

 

An die Zeremonie mit dem Datu (Zauberpriester) vor dem Sarkophag kann sich die Alte leider nicht mehr erinnern. Ich hatte zum Nachfragen einen Ausdruck auf Papier dabei. Die Häuser tragen zu jener Zeit Dächer aus Ijuk, der Bastfaser von der Ijuk-Palme und der Steinsarg steht auf einem Fundament aus Granitblöcken. Foto: KITL-Archiv NL

 Sihotang Tassilo Adam Datu und Steinsarg

 

Im Nachbardorf wurde die historische Urne auf einen Sockel gehievt und farbig bemalt, als das neue Tugu Mausoleum dahinter fertiggestellt wurde.

Batu Parmosan Urne in Sihotang

 

Urnen beinhalten Schädel und Gebeine von zweitbestatteten Würdenträgern. Heute werden sie nicht mehr geöffnet.
Hier unten posieren drapierte Schädel für die Aufnahme von Annette Günzlers Großmutter um 1925. Es ist die gleiche kleine Urne wie oben auf dem Foto von 1914.

 

Urne mit Schädeln Günzler

 

Huta Raja, Lumban Suhi-Suhi bei Parbaba auf der Insel Samosir, wurde auch von Annettes Günzlers Großmutter in den 20ern besucht.

HutaRaja Sarkophag batu ukir

 

Dieses Dorf war schon immer ein beliebter Touristenort – auch für die niederländischen Kolonialherren. Deutlich ist der gleiche Megalithen-Sarkophag zu erkennen.

 Kolonialzeit-Huta-Raja Lumban Suhi Suhi

 

Der Besitzer des Fürstenhauses hinter diesem Prachtstück freut sich über die historischen Aufnahmen seines Hauses und Sarkophages…

 Rumah-Adat-Suhisuhi Batakhaus

 

 In seinem Haus befindet sich noch eine große Truhe Humbang für Wertsachen. Sie diente früher auch als Schlafstätte des Rajas. Die Bäume zur Herstellung dieser massiven Möbelstücke, Bodenplanken und Hauspfähle gibt es nicht mehr auf Samosir oder in der Umgebung. Aber die Matten werden noch weiterhin geflochten.

Holzkiste zum Schlafen Hombung

 

Lumban-Suhi-Suhi ist eines der wenigen Dörfer auf Samosir, in denen noch traditionell gewoben wird. Hier werden Ulos-Tücher zum Verkauf an Toba- und Karo-Batak sowie Designerstudios in Medan hergestellt. Die Methode ist gleich wie vor vielen hundert Jahren: ein Rückengurt-Webrahmen.

 

Weberin Ulos Toba-Batak Tenun

 

Karo-Batak Ulos weben

 

Wieder mit dem Schiff nach Pintu Batu zurückgekehrt, laden die heißen Quellen bei Rianiate zur Rast ein.

 Rianiate Samosir Air Panas Quellen

 

Eine gute Möglickeit, bei einem Ausflug zu zweit an die Quellen Air Panas zu fahren... Viel Spaß!

Bejak fahren Mopetrikscha