Bilder vom See Sidihoni 2006-2008
Bis heute - 2009 - hat sich der See Sidihoni nicht mehr auf seinen früheren Stand gefüllt. In starken Regenmonaten steigt er jedoch ein bischen an. Ein Grund zur Beunruhigung.
Dem heutigen Besucher scheint auf den ersten Blick nichts Besonderes oder Bedrohliches. Die nackten Uferränder aus zerfurchtem Lehm und lockerem Gestein sind inzwischen mit frischem Grün bewachsen. Das gibt sogar einen saftigen Eindruck.
Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Fläche des Sees auf über ein Drittel eingeschrumpft ist. Da Mensch und Büffelherden den See gemeinsam nutzen, droht gesundheitliche Gefährdung. Der kleine Rest vom See kann Büffelkot und Urin sowie Seife vom Wäschewaschen und Schmutzwasser aus kleinen Zubächen kaum verkraften. Mengen von Blutegeln tummeln sich seither....
Grün wächst am kahlen Ufer, wie auf dem Foto rechts zu sehen ist. Es zeigt den Blick auf den See von der Staße aus, die von Panggururan nach Ronggornihuta führt. Ganz hinten ist die Unterkunft von Ama ni Beni Nadeak an der Straße nach Ronggornihuta zu erkennen. Viele Touristen sind sie schonper Motorrad entlanggefahren.
Nur 25 Minuten Fußweg weiter weg befindet sich eine kleinere Seen-Gruppe names aek sorseang. Hier will die katholische Kirche eine Pumpenstation auf die Dörfer in den Hügeln einrichten, damit die Frauen keine Eimer mehr zum Wasser tragen müssen. Zur Untersuchung der Wasserqualität und Leitung des Projektes gibt es einen Spezialisten und Gelder aus den Niederlanden. Die katholisch-indonesische NGO war allerdings nicht bereit, wenigstens die Wasserqualität des See Sidihoni zu überprüfen. Dies, obwohl ich mit der indonesischen Leitung der NGO und sogar dem katholischen Bischof in Medan über die Problematik eindringlich gesprochen habe.
Bis heute, im Jahr 2009, sind die Menschen um den See Sidihoni allein auf sich gestellt. Ihnen blieb nur ein großes Opfer-Ritual durchzuführen und die Ursachen in früherem Fehlverhalten zu suchen. Möge ihre Bitte an die Götter und Ahnen - sie riefen Boru Saragih zur Hilfe - erhört werden und der See sich wieder erholen. cs, August 2009
Weitere Aufnahmen des Sees von 2006 bis 2008 © Ch.Schreiber
Zartes Grün eines neuen Reisfeldes leuchtet zwischen der Büffelweide im Vordergrund und dem See hinten. Wie trügerisch - hier vorne sollte der See sein.
Deutlich sichtbar ist, wo einst die Uferline verlaufen war ... mämlich mehrere Meter höher
Die von Regen gespeisten Zuflüsse sind zu Rinnsalen geworden, tief eingeschnitten in die nackte Erde ...
Aufgerissene, lehmig-verschlickte Erde - so zeigt sich der ehemalige Grund des Sees
Fast wie ein Kunstwerk: Furchen um Lehmboden des Sidihoni-Sees
Neben den Kaffeebüschen verläuft der Fußpfad in unser Dorf. Rechts davon reichte einst der See bis an den Weg.
Im See kann keine Wäsche und Geschirr mehr gewaschen werden. Deshalb graben die Anwohner Löcher bis zum Grundwasser und waschen darin.
Blick in das Erdloch, das sich mit Grundwasser gefüllt hat.
Dies ist die inzwischen nacke Uferregion südwestlich eben der Straße. Rechts oben sieht man die ungeteerte Verbindungsstraße von Panggururan nach Ronggornihuta.
Auch das wirkt idyllisch - würde es nicht um Lebensnotwendiges gehen...
Kargheit am See - im Hintergrund bin ich beim Untersucen des Erdmaterials zu sehen.
Das Gestein in den freigelegten Bachfurchen gibt weiteren Untergrund frei. Es erscheint ein verkohlter Wald.
Die verschiedenen Erdschichten des Untergrundes von Nahem. Ehemals organische Substanz erscheint schwarz,.
Wie versteinertes Holz, Kohle oder Torf... vielleicht Reste von den letzten Vulkanausbrüchen dieser Super-Vulkan-Region. Vielleicht gar ein zukünftiger Schatz... ?
Die Trinkwasser-Quelle der Menschen von Sidihoni, Peatabu und Lumbanbolon liegt einige Meter oberhalb des Sees. Sie blieb frisch und gesund. Noch nie ward sie trocken. Sie wurde von den ersten Siedlern bzw. dem Datu (Zauberpriester) der Simalango-Gründer eingefaßt.
Einst reichte das Wasser des Sees bis knapp an diese Häuser, die an dem Weg nach Ronggornihuta stehen.
Idyllisch - doch gegen früher nur eine trügerische Pfütze
Soweit der Zustand im Jahr 2008. Blickt man von der Straße aus, die nach Ronggornihuta am See vorbeiführt, gen Norden, ist der vormals nackte Seegrund inzwischen mit Grün bewachsen. Das Seevolumen ist weiterhin so klein geblieben; geschätzt ein Drittels seines vormaligen Umfangs.