Anthony Reid: Zur Geschichte der Batak
Es gibt 8-10 Millionen Batak, die seit Jahrtausenden in Nordsumatra leben.
Bis zum 20.Jahrhndert lebten die meisten Völker von Sumatra im Hochland; sie hatten Schriftkenntnis und lebten auf der Grundlage von Nachreisfeldern. Aber das wird in den historischen Berichten nicht erwähnt. Einzig und allein Srivijaya, das frühe Reich zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert bei Palembang, wird in den Quellen vor 1500 und danach – es sind chinesische und arabische Aufzeichnungen - mit spärlichsten Informationen erwähnt.
Europäische WissenschaftlerInnen und Missions-Angestellte - insbesondere deutsche - beschrieben die Geschichte der Batak dann erst ab dem 20.Jhd.
Diese gähnende Leere im Wissen über die Hochland-Völker Indonesiens zeigt sich genauso in den indonesischen historischen Darstellungen. Die detailliertesten Studien entstanden durch die Eingliederung der Hochlandvölker in die Kolonialverwaltung am Ende des 19.Jhd. - und das war`s dann auch.
Batak haben auch selbst über sich geschrieben, hauptsächlich auf populärem Wege. Sie konzentrierten sich auf den SSMR (SiSingaMangaRaja XII, 1845-1907), den die Regierung von Sukarno 1961 zum Volkshelden kürte. Bereits in den 1950ern hatten einige Nachfahren des SSMR versucht, ihn mittels einer Kampagne zum aller einzigen Batak-Helden zu erklären. Als letzter Widerstandskämpfer, der von den Niederländern 1907 ermordet wurde, und als Nachkomme einer Sippen-Dynastie bot er sich als sakrale Königs-Figur an.
1.Bakkara, das fruchtbare Fächer-Tal mit seinen Bewässerungs-Reisfeldern.
Bakkara war die Heimat und Hochburg des letzten Sisingamangarajas.
Foto: Aus einem der zahlreichen heutigen blogs der Batak selbst zum Thema Abstammung, Stammbaum und Ahnenland
2. Der Sisingamangaraja XXII, dargestellt auf der website der Stadt Siborong-borong, 2009
http://siborongborong.co.nr
Info: Der letzte Priesterfürst der Toba-Batak wurde 1907 von den Niederländern mit List ermordert. Nur so erhielten sie Zugang ins Kerngebiet der Toba-Batak
Hagiographien [Darstellung des Lebens von Heiligen,cs] wurden verfasst. Die erste von Adniel Lumban Tobing, der auch als führender Kopf an der Zweitbestattung bzw. dem Fest der Knochenumbettung 1951 und der Errichtung einer Statue im zentralen Batakland bei Tarutung 1953 beteiligt war. Die Errichtung einer zweiten Statue in Medan, der Hauptstadt, folgte, ebenso weitere sehr spekulative Publikationen.