Referat von Anne-Rose Kalb-Pachner
Persönlich vorgetragen am Denkmal Salib Kasih
am 23.5.2010 in Sumatra
während einer Exkursion des Seminars
Mission & Kolonialismus
in Niederländisch Indien
Fern-Universität Hagen, Prof. Dr. Reinhard Wendt
Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften
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Eine deutsche „Glaubenskolonie“ im Toba-Batak Land
Einleitung
Der Begriff „Glaubenskolonie“ soll verdeutlichen, dass es sich zuerst um eine kleine Ansiedlung, in der christlicher Glaube gelehrt und gelebt wurde, handelte. Deutsch war diese Siedlung, weil Nommensen als Gründer dieser Kolonie ein deutscher Missionar war. Wie auch weitere Missionare wurde er von der deutschen Missionsgesellschaft, der RMG (Rheinische Missionsgesellschaft Wuppertal), entsandt. Die Mission im Toba Batak Land diente weniger der Stärkung der Macht der Kolonialherren, sondern sollte Heiden von christlichem Glauben und christlicher Lebensführung überzeugen. Das Referat soll den Hintergrund der Missionare und der Batak Gesellschaft beleuchten. Nommensen wird ausführlicher erwähnt, weil er als erster erfolgreich im Toba-Batak Land missionierte.
Zum Hintergrund der Missionare: Erweckungsbewegung und deutsche protestantische Mission
Erst in der zweiten Hälfte des 17. Jhds. gibt es zur Missionsarbeit Impulse, die vom Pietismus ausgehen. Der Pietismus vertritt eine positive Eschatologie (Lehre von der Vollendung der ganzen Schöpfung), die aktives Handeln rechtfertigt und fordert. Die Ausbreitung des Christentums als Vorbereitung auf die Wiederkehr Christi soll aktiv gefördert werden. Führende protestantische Mächte waren im 18. Jh. die Niederlande, Dänemark und England. In Basel wird 1815 die erste nicht an eine Landeskirche gebundene Missionsgesellschaft gegründet. Nach diesem Vorbild werden auch in Deutschland Missionsvereine gegründet.1 In Wuppertal und Barmen rufen pietistische Fabrikantenzirkel zur Mission auf. Alle Gründungen sind durch europäische und atlantische Erweckungsbewegungen geprägt. Eigene Missionsschulen bilden Missionare aus. Seit 1825 geschieht das auch in Barmen. Die deutsche protestantische Mission entwickelt sich.2 Der protestantische Missionswissenschaftler Gustav Warneck sieht die ethnische Volkskirche als richtig an. Das ganze Leben eines Volkes soll evangelisiert werden; dazu muss der Missionar die indigenen Sprachen, Kulturen und Religionen kennen. Dieses Wissen soll als Instrument dienen.3