Im Alamut-Tal
15.06.2013
Nach endlosem Suchen und Herumfragen eines Outdoorladens in Qasvin (wir fanden ihn auch, oeffnete aber erst 2 Stunden spaeter) entschlossen wir uns ohne Wanderkarte ins 60 km entfernte Alamut-Tal zu fahren.
Wir ueberquerten einen 3084 m hohen Pass und dachten wir sind da. Aber es sollte nicht der einzige Pass bleiben, wir queren eine tiefe Schlucht und auch oben geht es kurvig weiter durch eine wunderschoene Berglandschaft. Nach drei Stunden Fahrt entschlossen wir uns ein Zimmer in Alamut City zu nehmen. Danach ging es noch zum Abendessen und danach nach einem langen Tag ins Bett.
Am naechsten Morgen fuhren wir zum Ovansee zum Fruehstuecken. Dort trafen wir eine nette Reisegruppe aus China und ihren Guide aus Teheran. Er gab uns gleich seine Telefonnummer, falls wir im Suedosten Probleme bekommen - die werden wir eventuell brauchen. Weiter ging es zum
Alamut Castle, das wir aber nicht fanden, wir fuhren wohl an der Kreuzung vorbei, immer noch nach der Strasse Ausschau haltend, waren wir bereits laengst 18 km weiter in Garmarud. Also entschlossen wir uns, dort ein wenig zu wandern und Vasco durfte auf einem Esel reiten. Er war nicht unbedingt begeistert und meinte beim Absteigen: das war so wackelig!
Danach suchten wir eine Unterkunft. Wir fanden ein Hotel, aber der Inhaber war wohl ein bisschen verwirrt und nannte uns einen horrenden Preis nur zum Benutzen der Duschen. Also suchten wir einen Stellplatz fuer den Bus. Wir fanden nach langem Suchen eine ebene Flaeche am Fluss, fuer den ersten Moment sah es aus, als ob wir neben einer Klaeranlage uebernachten. Doch bei genauerem Hinsehen war es zum Glueck eine Fischzucht. Vasco und Sima fanden gleich einen Spielkameraden, Mohammed, der Vasco im Bezug auf abendliche Aktivitaet in nichts nachstand. Am naechsten Morgen wollten wir weiter,da hoerte ich ein Krachen. Martina war auf die rechte hintere Ecke der Stossstange gestiegen, um den Stoff des Aufstelldachs reinzuschieben, das nicht richtig verrasten wollte und jetzt lagen sie beide im Staub. Ob dies nun von Martinas Gewicht oder vom poroes gewordenen Material der Stossstange verursacht wurde, lassen wir an dieser Stelle besser mal offen. Dies bedeutete unseren erster Werkstattstop. Es sollte heute nicht unser Letzter sein
Als wir aus dem Tal wieder draussen waren steuerten wir die erste Werkstatt an. Stossstange befestigen (Dauer 5 Minuten, Kosten 1 Khomeni, 0,25 €). Dann endlich auf die Autobahn Richtung Teheran. Auf der Suche nach einem Nachquatier sahen wir einen Park mit Spielplatz. Doch beim Ausfahren aus der Autobahn ein verdaechtiges Geraeusch vorne rechts) Beim genaueren Hinsehen war der Balg der Spurstange gerissen. Also naechste Werkstatt , es war wohlgemerkt bereits halb sieben Uhr abends, und das Problem gezeigt. Der Mann liess alles andere liegen und reparierte kurzerhand unseren Wagen mit mindestens zwanzig Zuschauern. (Zeitverlust 1 1/2 Stunden, Kosten 20 Khomeni, 5 €)
Die Iraner rechnen nicht nur in Rials und Tuman, sondern auch in Khomeni (10000 Rial= 1000 Tuman= 1Khomeni)
Das Ersatzteil war nicht genau dasselbe, passte aber gut, ein Venezolaner gesellte sich zu uns und wollte Spanisch sprechen. Ausserdem spielten die ganzen Kinder aus der Nachbarschaft mit Vasco und Sima im Abwasserkanal, na wunderbar. Auf die Frage zum Abschied, ob wir 'gelbes Wasser' haetten, zeigten wir naiv erst mal den Inhalt unseres Kuehlschranks. Wir haben da z.B. Mangosaft, ist der gelb genug? Kaum hoerbar fluesterte der Venezolaner - Whiskey? Leicht schockiert winkten wir ab- Nein, nein, wir haben keinen Alkohol, sorry.
Ehrlich gesagt haben wir uns mittlerweile an das alkoholfreie Malzbier gewoehnt. Das gibt es sogar von Holsten in verschiedenen Frucht-Geschmacksrichtungen, von denen Lemon unser Favourite ist. Es schmeckt nicht halb so uebel wie unser alkoholfreies und unsere Kinder koennen hier auch Bier trinken....