Im Maerchenland - Kappadokien
Dienstag, 21. Mai 2013
Nach 4500 gefahrenen Kilometern erreichen wir bislang ohne irgendwelche technischen Probleme mit unserem Pingu Kappadokien in Zentral-Anatolien. Vor unseren Augen liegt ein Maerchenland mit Feenkaminen, unterirdischen Haeusern und Hoehlen. Der Zufluchtsort der ersten Christen waehrend der Verfolgung durch die Perser und Araber im 4. Jahrhundert liess hier gigantische bis zu acht Stockwerke tiefe unterirdische Bauwerke entstehen. Sie gliedern sich in Wohnraeume, Vorratsraeume und sogar Staelle fuer die Tiere!
Besonders eindrucksvoll ist es, wenn man durch die engen Gaenge ganz unten ankommt und dann durch den Lüftungsschacht nach oben schaut...
Das Freiluft-Museum in Goereme ist Weltkulturerbe und wir treffen vor dem Eingang Conrad und Franzi mit ihren 2 Maedels, die auch hier angekommen sind. Hier gibt es einige in den Fels gebaute Kirchen und Wohnraeume anzuschauen und die Kinder freuen sich, sich wiederzusehen. Vasco und Frieda reiten sogar unfreiwillig zusammen auf einem Kamel, sie wollten es nur streicheln und mal draufsitzen und ehe ich richtig hinschaue, steht das Kamel auf und reitet davon. Natuerlich soll das ganze jetzt 5 Euro kosten, sowas!
Sehr schoen auch die ca. 100 Heissluftballons, die jeden Morgen zum Sonnenaufgang rund um Goereme starten. Da lohnt es sich schon mal um 5 Uhr aufzustehen und in den Himmel zu schauen. Sogar die Kinder konnten wir ueberreden, sich das Schauspiel anzusehen.
Allerdings bringt es auch gewisse Gefahren mit sich, wenn so viele Ballons gleichzeitig in der Luft sind. Hans, ein Motorradfahrer, der neben uns zeltet, meint ganz aufgeregt, er waere Zeuge eines Absturzes geworden. Er war am Morgen geflogen und hat das ganze sogar gefilmt. Der Ballon war ziemlich weit oben und ging fast im freien Fall Richtung Boden. Wir muessen noch bis am Nachmittag warten, ehe wir wissen, was wirklich passiert war. Der Ballon hatte sich am Korb eines anderen Ballons in ca. 300m Hoehe ein 10m langes Loch in die Huelle gerissen. Es war dann wohl keine Zeit mehr gewesen, den Rettungsschirm auszuloesen. Fazit: 2 Tote und 23 Verletzte. Auch so etwas passiert im Maerchenland!´
Zugegebenermassen hatten wir am Tag zuvor auch einen der vielen Veranstalter aufgesucht. Er versicherte uns, das es kein Problem waere, die Kinder mitzunehmen, sofern wir eine Vereinbarung unterschreiben, die uns die Verantwortung abtritt, falls etwas passiert. Letztendlich haette der Flug aber, mal von der Tatsache abgesehen, dass wir die Kinder eine Stunde lang haetten hochheben muessen, damit sie ueber den Korb sehen, deutlich unser Budget gesprengt.
Statt dessen kuemmern wir uns um einige organisatorische Dinge. Irgendwann fiel uns auf, dass es im Iran womoeglich schwierig sein koennte, Spiritus fuer unseren Kocher zu bekommen. Dass dies auch in der Tuerkei schon fast unmoeglich ist, kam uns nicht in den Sinn. Wir fragen im Supermarkt, an Tankstellen, in Alkohol-Laeden usw- Fehlanzeige. Immerhin wissen wir das tuerkische Wort fuer Spiritus, was uns bisher leider auch nicht weitergebracht hat. Kommt Zeit, kommt Rat, noch sind wir nicht im Iran, und wir haben zum Glueck in letzter Minute den guten alten Campinggas-Kocher eingepackt :-)
Am letzten Abend in Göreme treffen wir rein durch Zufall Rainer und Susi aus Freiburg, in Istanbul hatten wir uns nur knapp verpasst, hier reichte es immerhin zu einem gemuetlichen Abendessen und einem Glas Raki.